Die Angst vor anderen Menschen
Bei einer sozialen Phobie werden sich die Betroffenen immer übertriebene Gedanken darüber machen, was andere denken sobald diese sie sehen können.
Daraus entwickeln sich Ängste und Sorgen, die sich immer weiter steigern und das Leben der Betroffenen sehr verändern können.
Beispielsweise gehen Betroffene im Supermarkt einkaufen und stehen mit anderen Menschen am Obst und Gemüsestand. Sie fangen an sich umzuschauen und schon fangen die Fragen an sich wie in einem Karusell zu drehen. Wie sehe ich aus? Habe ich die richtige Kleidung an? Sitzen meine Haare ordentlich? Mache ich etwas falsch? Was denken die anderen von mir? Selbst wenn die anderen Menschen den Betroffenen gar nicht bemerken oder anschauen kommen immer mehr Fragen dazu.
Daraufhin reagiert der Körper mit folgenden Symptomen
Der Körper ist in diesen Situationen der Spiegel der Gedanken, denn dieser reagiert auf das Gedankenkarusell und die Betroffenen verspüren Symptome wie starkes Herzrasen. Sie haben das Gefühl die Beine werden weich, die Muskeln verlieren an Kraft und fangen an zu zittern. Auch der Blutdruck kann stark ansteigen. Einige Betroffene bekommen nur schwer Luft und fühlen einen erhöhten Druck auf dem Brustkorb.
Wenn Betroffene keine Möglichkeit haben diese Symptome zu kontrollieren kann sich aus diesen eine starke Panikattacke entwickeln, welche die Symptome, die bereits schon vorhanden sind, noch verstärken kann.
Auswirkungen für Betroffene
Betroffene mit sozialer Phobie werden ihren Alltag stark einschränken. So beispielsweise Menschenansammlungen vermeiden oder Arztbesuche gegen Feierabend des Arztes einplanen. Betroffene verkriechen sich zu Hause und kapseln sich von Freunden und Familie stark ab. Alles wird nur auf das notwendigste beschränkt. Durch diese Einsamkeit und Isolierung der Betroffenen greifen diese sehr leicht zu anderen Trostmitteln. Gerade der Griff zu Alkohol oder Drogen sollte bei einer sozialen Phobie dringend vermieden werden, da diese Suchtmittel weitere gesundheitliche Probleme und neue Ängste mit sich bringen.
Die immer wiederkehrende Angst sich zu blamieren verändert den Alltag und das normale Leben der Betroffenen ständig, deshalb ist Hilfe und Unterstützung dringend notwendig.
Soziale Phobie bei Kindern?
Bereits im Kindesalter kann eine soziale Phobie auftreten. Wer kennt es nicht bei einem Auftritt gleich rot anzulaufen? Dieses Zittern in der Stimme und die weichen Knie? Das ist aber ganz normal. Nur bei Menschen mit sozialer Phobie sind es gerade diese Momente die das Leben geprägt haben.
Deshalb sollte man gerade bei Kindern auf Warnsignale achten und behutsam damit umgehen.
Warnsignale bei Kindern können sein:
Die ersten Anzeichen können ab dem 8. Lebensjahr auftreten, da es den Kindern vorher nicht so wichtig ist, was andere von ihnen halten. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit nur an den Schultagen morgens, die ständig auftreten und medizinisch ohne Befund sind können ein Anzeichen sein.
Auch wenn ein Kind immer alleine zu Hause spielen will, anstatt mit Freunden zu toben und Spaß zu haben können zu den Anzeichen gehören. Das Kind ist unbedingt auf sensible und ruhige Art darauf anzusprechen.
Stärker ausgeprägt können die Anzeichen ab dem 14. Lebensjahr sein, da es gerade in dem Alter Jugendlichen wichtig ist, was andere von einem halten.
Was Eltern für ihr Kind tun können?
Wichtig ist es ein Kind nicht zu überfordern. Eine angemessene Förderung ist wichtig und gut für die Zukunft. Kinder brauchen Mut und ein gestärktes Selbstwertgefühl und keinerlei Missbrauch oder harte Bestrafungen, falls mal etwas nicht gut ausgegangen ist. Ein liebevoller Umgang und großes Verständniss für Kinder prägen nicht nur für den Moment, sondern für das ganze Leben und das Verhalten später einmal.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Bei Anzeichen einer sozialen Phobie ist es wichtig einen Arzt aufzusuchen, denn die damit verbundenen körperlichen Symptome sollten kontrolliert werden. So beispielsweise Herz-Kreislaufsystem, die Organfunktionen und die Lebensumstände. Sind die Lebensumstände und die medizinischen Kontrollen ohne Befunde ist eine Psychotherapie sehr wichtig und sinnvoll. Eine sehr wirkungsvolle Therapie ist die Verhaltenstherapie für Betroffene. Die Erfolgsquote liegt derzeit bei 80%.
Auch in Selbsthilfegruppen sind Betroffene sehr gut aufgehoben, denn hier trifft man auf Menschen denen es genau so geht wie einem selbst. Man wird angehört und verstanden und es werden gemeinsam Lösungen gesucht. Ein Vorteil der Selbsthilfegruppen ist natürlich das gegenseitige Mut machen, denn nach einer Sitzung bei Psychiater ist der Betroffene mit seiner Situation wieder allein bis zur nächsten Sitzung.
Betroffene mit einer sozialen Phobie sollten nicht zu lange mit einem Therapiebeginn warten, denn das Leben sollte man genießen können.