Man spricht bei Schwindelgefühlen bei Panikattacken von einem Angstschwindel. Leider leiden sehr viele Panikpatienten unter Schwindel, welche oftmals als sehr stark empfunden werden. Oftmals fürchten die Betroffenen, nicht nur im Stehen, sondern auch im Sitzen umzufallen. Zusätzlich kommen die Ängste der Ohnmacht oder des Kreislaufzusammenbruchs hinzu. Bestärkt wird dieses Gefühl von der Angst und Panik eines Herzinfarktes.
Man bezeichnet den Angstschwindel auch als einen diffusen Schwindel, der in der Regel als Benommenheit und Unsicherheit auf den Beinen wahrgenommen wird. Man fühlt sich auf seinen eigenen Beinen nicht mehr sicher und jeder weitere Schritt fühlt sich an, als wären die Beine aus Pudding. Man sagt beispielsweise:“…ich laufe wie auf Eiern…“. Sobald sich dieses Gefühl einstellt, hat man große Angst einfach umzufallen.
Es geht dabei nicht darum, dass man sich eventuell bei einem Sturz zusätzlich verletzen könnte, es beschäftigt die Betroffenen nur der aktuelle Zustand und dieser führt zu einem Gedankenkarussell oder auch einer völligen Leere im Kopf. Man fühlt sich einfach nicht mehr sicher mit sich selbst und seiner Umgebung.
In einigen Fällen reicht eine Veränderung der Position, beispielsweise Sitzen oder Liegen. Man sollte bei einem Angstschwindel auf jeden Fall auf Kopfbewegungen verzichten, da diese den Zustand stark verschlimmern können.
Ein Arztbesuch muss sein
Ein Arzt sollte die Schwindelanfälle gründlich untersuchen. Erst wenn keine neurologischen oder vestibulären Ursachen feststellbar sind, kann man den Angstschwindel in zwei Syndromen unterscheiden.
Zum einen in den Phobischen Attacken- und Schwankschwindel, welcher je nach Situation mit Panikattacken begleitet wird oder allein auftritt.
Zum anderen in psychogene Stand- und Gangstörungen. Beispielsweise, wenn man sich stark erschreckt, so kann man sich ohne subjektiven Schwindel im Kopf, schwach auf den Beinen fühlen. Wenn man aber ständig unter Angst und Panik leidet, so entwickeln sich starke Muskelverspannungen, die dem Gleichgewichtssinn in unserem Körper schaden.
Wie Panikpatienten den Angstschwindel beschreiben
Patienten, die unter Panikattacken leiden, beschreiben den Schwindel oft als reinen Schwankschwindel. Man fühlt sich nicht mehr in der Lage sicher zu stehen und zu gehen, jedoch fällt der allgemeine Gleichgewichtstest immer ohne Befunde aus. Die Patienten haben ständig Angst, dass sie einfach umfallen, weil keine Kontrolle mehr über die Beine und die Standsicherheit gegeben ist.
In vielen Studien zeigt sich, dass der Angstschwindel vor allem in speziellen Situationen, beispielsweise auf Brücken, bei Autofahrten, in leeren oder überfüllten Räumen auftritt. Dies führt zur einem Vermeidungsverhalten, damit die Reize nicht erneut ausgelöst werden. Weiterhin zeigt sich, dass diese Patienten zusätzlich an starken Depressionen leiden und der Beginn der Erkrankung auf eine besondere Belastungssituation zurück zu verfolgen ist.
Gibt es eine Therapie gegen Angstschwindel?
Viele Therapeuten setzen in diesem Fall die Konfrontationstherapie ein. In einigen Fällen kann man auch eine symptombezogene Therapie anwenden. Mit Hilfe der Konfrontationstherapie wird das Selbstvertrauen der Betroffenen in kurzer Zeit wieder gestärkt. Wenn dies gestärkt ist, so kann man mit dem Patienten die tiefliegenden Probleme angehen.
Auf keinen Fall sollte man sich körperlich schonen, denn dies wird die Panik nur verstärken. Durch die körperliche Schonung wird der Körper weniger belastbar und reagiert umso heftiger mit Herzrasen, Atemnot usw. Es empfiehlt sich daher ein Konditionstraining, damit die Muskulatur gestärkt wird, vor allem in den Beinen.
Der Angstschwindel wird sich demzufolge immer mehr verstärken, wenn man diesem nachgibt und sich immer mehr zurück zieht. Die Folge ist Isolation und Rückzug aus dem normalen Leben. Manchmal reicht ein kleiner Schritt, damit dies nicht erst eintreten kann.