Angst vor Krankheiten

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Die Angst vor einer Krankheit wird für Menschen mit Hypochondrie zur großen Qual.

Aufgrund der Hypochondrie wird der Alltag der Betroffenen stark eingeschränkt und verliert immer mehr an Lebensqualität.

Hypochonder gehen selbst bei einem kleinen Unwohlsein von der schlimmsten Krankheit aus die es gibt. Beispielsweise Leukämie oder Tumore.

Man spricht von etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen, die an Hypochondrie erkranken.

Auch in der Öffentlichkeit stehende Personen, beispielsweise Harald Schmidt, Charlie Chaplin und andere, sind davon betroffen.

Was sind die Ursachen für Hypochondrie?

Eine der vielen Ursachen sind auf die Kindheit zurück zu führen. Vielleicht war man selbst schwer krank oder hat schlimme Erfahrungen mit vielen Krankheiten gemacht. Auch eine schwere Krankheit eines nahestehenden Familienangehörigen oder der Tod durch einen Krankheit können prägend für eine folgende Hypochondrie sein.

Psychologen gehen auch davon aus, das eine weitere Ursache für die Angst vor Krankheiten, die Überfürsorge oder ein ängstliches Umfeld sein kann. Beispielsweise wurde in der Kindheit aus einem harmlosen Schnupfen eine schwere Erkältung gemacht.

Als sehr anfällig gelten vor allem sensible Menschen. Wenn diese beispielsweise von ihrem Hausarzt nicht ernst genommen werden oder eine falsche Diagnose erstellt wurde, können diese Momente eine Hypochondrie auslösen.

Wenn das Vertrauen zum Arzt einmal kaputt ist fangen Menschen an sich stärker auf ihren Körper zu konzentrieren. So wird aus einem harmlosen Kopfschmerz ein Hirntumor. Es folgt eine intensive Beobachtung der kleinsten Anzeichen und mit jeder Steigerung der Anzeichen wächst die Angst immer mehr.

Durch diesen Teufelskreis entwickeln sich Ängste bis hin zu Panikattacken. Der Körper reagiert in diesem Moment mit unterschiedlichen Symptomen, diese steigern umso mehr die Angst vor der Krankheit.

Das Verhalten von Menschen mit Angst vor Krankheiten

Bevor eine Hypochondrie erstmals richtig diagnostiziert werden kann, ist es möglich das ein langer Zeitraum vorüber geht und bis zur Diagnose es bereits eine chronische Hypochondrie ist.

Es entwickelt sich eine regelrechte Sucht bei einem kleinsten Anzeichen zum Arzt zu gehen.

Wenn die ärztlichen Untersuchungen ohne negativen Befunde sind, können die Betroffenen für einen gewissen Zeitraum entspannt und ruhig weiter ihrem Alltag leben.

Doch diese Zeiträume werden mit jedem noch so geringen Anzeichen einer Krankheit und jedem weiteren Arztbesuch immer kürzer. Es entwickelt sich eine „Arztbesuchssucht“ für die Betroffenen.

Wichtig ist es nun, das der behandelnde Arzt das Verhalten richtig einordnen kann und den Patienten zu einer psychologischen Therapie bewegen kann. Hierbei ist vor allem viel Feingefühl wichtig, damit die Patienten nicht weiter beunruhigt werden.

Die Arbeit des Psychologen ist es nun eine gute Anamnese durchzuführen.

  • Fragen zur Kindheit und bisherigen Krankengeschichte
  • Kontrolle aller ärztlichen Befunde
  • Kontrolle ob alle notwendigen Untersuchungen gemacht wurden
  • Ist der Patient ausreichend und richtig über alle Befunde informiert worden?

Eine gute Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Ärzten und den Psychologen ist gerade in dieser Situation absolut notwendig.

Die Behandlungsmöglichkeiten

7554126788_3fcd0b0050Früher wurden die Patienten lediglich mit Antidepressiva und Beruhigungsmitteln behandelt.

Damit wurden aber nicht die Ursachen des Krankheitsbildes heraus gefunden, sondern lediglich die Stimmungen der Patienten verändert.

Basis für eine erfolgreiche Behandlung gegen die Angst vor Krankheiten ist die so genannte kognitive Verhaltenstherapie.

Erfolg durch kognitive Verhaltenstherapie?

Eine Studie belegt eine Erfolgsquote von 80% der Betroffenen.

Diese Therapie besteht aus einer Kombination aus zwei Einzel- und Gruppensitzungen pro Woche. Nach einem Zeitraum von nur drei Monaten kann eine Behandlung bereits erfolgreich beendet werden.

Kognitive Verhaltenstherapie beinhaltet zum einen, das die Patienten lernen zu erkennen und zu verstehen.

Jede in Frage kommende Krankheit wird genauer unter die Lupe genommen und mit jeder Therapiesitzung lernen die Patienten, das es keinerlei Belege oder Nachweise für die in Frage kommende Krankheit gibt.

Sobald den Patienten dies klar wird, werden auch die Arztbesuche weniger. Auch eventuelle Recherchen in Büchern, Zeitschriften oder im Internet werden drastisch reduziert. Dadurch verändert sich das Verhalten und der Alltag wieder. Auch die sonst so stark wahrgenommenen Schmerzen werden weniger oder verschwinden ganz.

Was bedeutet die Angst vor Krankheiten für Angehörige?

Der Alltag mit Hypochondern bringt ständig neue Probleme mit sich. Angehörige verlieren schnell die Geduld, da ihnen klar ist, das es keine Anzeichen für eine schwere Krankheit gibt.

Wichtig ist es dennoch, das Betroffene gerade von Angehörigen, Mut zugesprochen bekommen.

Eine Begleitung zum Arzt, ein offenes Ohr und der Zusammenhalt während einer psychologischen Therapie wirken sich nur positiv auf die Heilung einer Hypochondrie aus.